Moiré-Effekt: Wenn Muster plötzlich Wellen schlagen

Moiré-Effekt: Wenn Muster plötzlich Wellen schlagen

Wer kennt das nicht: Man scannt ein gedrucktes Foto oder Magazinbild – und plötzlich erscheinen seltsame Wellenmuster. Dieses Phänomen nennt man Moiré-Effekt.
Er entsteht, wenn sich feine Rasterstrukturen – etwa aus Druckpunkten – mit dem Pixelraster des Scanners oder Monitors überlagern. Das Ergebnis: ein unerwünschtes, flirrendes Muster.

Inhaltsverzeichnis

Wie der Moiré-Effekt entsteht

Gedruckte Bilder bestehen meist aus winzigen Punkten (dem sogenannten Druckraster). Wenn dieses Raster mit einem anderen, z. B. dem des Scanners oder der Kamera, kollidiert, entstehen Interferenzmuster – also der Moiré-Effekt.
Besonders auffällig wird das bei Textilien, feinen Linien oder Drucksachen, die erneut digitalisiert werden.

Makroaufnahme von Druckrasterpunkten – typische Ursache für den Moiré-Effekt

Makro: Rasterpunkte im Offsetdruck – überlagern sich zwei Raster, entsteht Moiré.

Wie man Moiré vermeiden kann

📸 Scaneinstellungen prüfen

Viele Scanner besitzen die Option „Entrastern“ bzw. „Descreen“ – aktivieren lohnt sich. Beim professionellen Printdesign achten wir zusätzlich auf passende Rasterwinkel und Auflösungen.

🧩 Leicht unscharf scannen

Eine minimale Unschärfe kann helfen, das Druckraster zu überblenden und Moiré zu reduzieren.

🎨 Nachbearbeitung

In Photoshop & Co. lassen sich Moirés mit Weichzeichner- oder Frequenztrennungstechniken reduzieren. Das gehört bei unserer Grafikdesign-Nachbearbeitung zum Standard-Workflow.

📐 Auflösung anpassen

Ein leicht veränderter DPI-Wert (z. B. 300 → 320 dpi) kann die Überlagerung „brechen“. Für Web-Ausgaben optimieren wir zusätzlich Export, Srcset und Sizes – siehe unten.

Beispielmotiv mit feinen Linien, bei dem Moiré sichtbar werden kann

Feinlinien & Stoffe sind besonders moiré-anfällig, wie im Bild links zu sehen.

Warum das auch im Webdesign wichtig ist

Moiré-Effekte treten nicht nur beim Scannen auf. Auch bei Bildverkleinerungen, Texturen oder Feinmustern im Webdesign kann dieser Effekt stören – besonders auf hochauflösenden Displays.
Bei K6 Medien achten wir bereits im Webdesign-Prozess darauf, dass Bilder und Texturen sauber skaliert, mit passenden srcset/sizes ausgeliefert und ideal komprimiert werden.

Vorher: Bild mit sichtbarem Moiré nach unsauberer Verkleinerung
Nachher: optimiertes Bild ohne sichtbares Moiré dank sauberem Downsampling

Vorher (links): ohne Optimierung → sichtbares Moiré
Nachher (rechts): mit Downsampling mit Filter & kor. srcset

Fazit

Der Moiré-Effekt ist kein Fehler, sondern ein physikalisches Phänomen – aber eines, das man verstehen und vermeiden kann.

Ob im Printdesign, Webdesign oder Bildbearbeitung – mit dem richtigen Workflow bleibt Ihr Motiv klar, ruhig und professionell.